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XXXVII Andreas Schimanski
12.12.03 – 10.01.04

"LOVE"/LAUF 2003

Eine Videoinstallation für den Raum CAPRI
Text, Ton und Wandzeichnung
DVD-Pal 5min, Ton; Filzstift
Sprecherin: Heike Baranowsky
Sprecher: Matt Willard

Andreas Schimanskis Video-Installationen lassen sich in drei Produktionsabschnitte gliedern: Performance vor der Kamera, Nachbearbeitung des aufgenommenen Materials und Installation im Ausstellungsraum. Neben dem so erarbeiteten Bildmaterial wird dem Tonmaterial, welches sich aus Musik, Soundfragmente und Sprache zusammensetzt eine besondere Bedeutung zugesprochen und in so genannten Loops zur repetiven Widergabe der Inhalte eingesetzt.
Schimanskis Videoarbeiten thematisieren Fragen zu Zeit und Raum, welche er als "Wahrnehmungsprozesse" (Schimanski) beschreibt - hier sind es insbesondere die Zwischenräume, die Leerstellen die ihn interessieren und die in seinen Untersuchungen eine zentrale Rolle spielen. Einer klaren Choreografie folgend wird der/die BetrachterIn mit der Wirklichkeit des abgebildeten Ereignisses konfrontiert, ein Ereignis, welches sich nie in einem simplen Plot auflöst und weder die möglichen Erwartungen des Betrachtenden befriedigt, noch zu einem wie auch immer gearteten Höhepunkt gelangt, sondern die Situation umkehrt, indem es (einem Kreisel ähnlich) als Höhepunkt um sich selbst kreist. Die dadurch entstehende Leerstelle gibt den BetrachterInnen Raum um Ergänzungen und Assoziationen einzufügen und bereitet ihm/ihr somit einen offenen, autonomen Zugang zu den Arbeiten.
Durch den bewussten Einsatz dieses komplexen Wechselverhältnisses zwischen Gesagtem und Verheimlichtem, Geschlossenem und Offenem entsteht ein kohärentes Spiel, welches Schimanski in der Installation fortsetzt und somit in den Ausstellungsraum hineinträgt.
Das Verhältnis des Menschen zu neuen Technologien (Computer, Videospielen, TV, Automobil, etc.) kennzeichnet einen frühen Schwerpunkt in Schimanskis Arbeiten: Welche Symbole und welche Bildsprachen werden allgemein verwendet um dem Menschen Technologie zu vermitteln? Resultate dieser Untersuchungen waren die Arbeiten: Construct Loop 1998, Blue 1998, Homing 1999, Fight 2000 und Launch Coaster 2001.
Konsequente Folge der früheren Untersuchungen ist Schimanskis aktuelle Hinwendung zu einer eher soziologischen Sicht auf die Themen Kommunikation und Information. Den Minimalismus seiner Bildsprache beibehaltend, kristallisiert sich in der neuen Videoarbeit "Lauf/"LOVE" 2003", einem phonometrischen Spiel mit dem Begriff Liebe, die Frage nach dem Verstehen und der Übersetzung des gesagtem und der Interpretation dieser Information heraus. "Kritik 2004" setzt sich mit der Übertragung von erlangtem Wissens in unsere sozialen Verhältnisse auseinander und "dem zynischen und polemischen Umgang mit Wissen und Macht und damit einhergehender Ausgrenzung" (Schimanski).

Elke Marhöfer

 

         
 

www.schimanski.net